
Liebe Schulgemeinschaft,
am 14. März 2023 fand auf dem Gelände der Deutschen Schule Nairobi ein ungewöhnliches Zusammenkommen statt. Der somalische Botschafter in Kenia, Herr Nur, Vertreter:innen der deutschen Botschaft, Mitarbeiter:innen der GIZ und der UN sowie Schüler:innen und Kolleg:innen der DSN waren zur Eröffnung der Ausstellung „45 Jahre Entführung der Landshut – Wie die Befreiung der Geiseln aus der Lufthansamaschine während des Deutschen Herbstes 1977 den Weg zur Entwicklungszusammenarbeit zwischen Somalia und Deutschland ebnete“ zusammengekommen.

Die Austellung, die von Schülerinnen und Schülern der Klasse 11 in Zusammenarbeit mit der Botschaft und dem Nationalmuseum in Mogadishu konzipiert wurde, befasst sich mit der Frage, inwieweit es einen Zusammenhang zwischen der „erkauften“ Geiselbefreiung durch die GSG 9 auf dem Flughafen von Mogadischu und dem Beginn der Entwicklungszusammenarbeit zwischen der BRD und Somalia gab. Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte Geber von Entwicklungsgeldern an Somalia. Die Klasse 11 stellte die berechtigte Frage, wo der Ursprung dieses Geldflusses liegt. In monatelanger Recherchearbeit nutzten die angehenden Abiturient:innen den Geschichtsunterricht, um anhand von Primärquellen herauszufinden, welche Verpflichtungen sich für die zukünftige Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten durch die Erlaubnis des Einsatzes von Grenzschutzpolizisten im Herbst 1977 ergeben haben.


Am vergangenen Dienstagabend präsentierten die Schüler:innen ihre Ergebnisse anhand von insgesamt neun Stellwänden, die bereits im Oktober zu den Feierlichkeiten des Tages der Deutschen Einheit in Mogadishu eröffnet worden waren und nun als Kopie im Nationalmuseum stehen. Etwa 70 Gäste konnten Fragen stellen, diskutieren und teilweise auch ihre eigenen Erfahrungen aus dem deutschen Herbst teilen. Da sich im Laufe der Recherche viele Fragen bezüglich der Sinnhaftigkeit von Entwicklungszusammenarbeit angestaut hatten und die Botschaft angeboten hatte, sich den Fragen der Klasse zu stellen, bot sich die Gelegenheit an diesem Abend, das Ganze im Rahmen einer abschließenden Podiumsdiskussion zu besprechen.


Bei dieser abschließenden Diskussion zwischen Vertreter:innen der deutschen Botschaft, Botschafter Nur und Vertrter:innen der SKlasse 11, wurde die Frage debattiert, inwieweit die Entwicklungszusammenarbeit auf dem afrikanischen Kontinent, insbesondere in Ostafrika, einen nachhaltigen Effekt für die hiesige Bevölkerung hat. Die Elftklässler waren kritisch und schafften es gemeinsam mit den geladenen Gästen, Fragen aufzuwerfen, Antworten zu finden und Missverständnisse auszuräumen.
Zum Abschluss wurde bei deutscher Currywurst und Kaltgetränken die Ausstellung und die Diskussion mit einer Vielzahl der anwesenden Gäste nachbesprochen und auf einen gelungenen Abend angestoßen.
Jonas Edler
Lehrer