Literaturfestival: eine spannende Sache

Liebe Schulgemeinschaft,
Am 1.10.2022 war es so weit, das Macondo Literaturfestival fand wie immer im Nationaltheater statt. Frau Seite sah dem Ganzen sehr euphorisch entgegen, wir Schüler:innen waren etwas unentschlossen. Ein Literaturfestival? Kannten wir nicht und klang eher langweilig. Unser Interesse wurde nur dadurch geweckt, dass der Literaturnobelpreisträger 2021 mit dabei sein würde, denn von Abdulrazak Gurnah hatten wir schon gehört. In Kombination mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Wo ist Afrika – Wir bauen unsere eigene Welt” – klang es dann doch fast nach einer spannenden Veranstaltung.

Im Deutschunterricht beschäftigten wir uns als Vorbereitung tiefer gehend mit den vier diskutierenden Autor:innen Abdulrazak Gurnah, Nadifa Mohamed, Mia Couto und Hafsa Zayyan. Als wir dann schließlich in den großen Sesseln des Theaters saßen und auf den Start der Diskussion warteten war klar: Frau Seite hatte ihr Ziel erreicht. Wir waren alle gespannt und schauten erwartungsvoll auf das, was uns erwarten würde.

Afrikanische Literatur – was ist das? Afrikanische Autoren oder eher Literatur über Afrika? Oder beides? Die vier Gäste lieferten sich eine angeregte Debatte mit vielen Ideen, aber auch bedrückenden Ansichten. Hafsa Zayyan war der Meinung, um vom Publikum gelesen zu werden, müsse man eine „westliche Sichtweise” kreieren, über Armut, Korruption und Krieg schreiben. Für wen werde die Literatur überhaupt geschrieben? Der Hauptabsatzmarkt sei Europa. Solle der Staat mehr Verantwortung übernehmen Literatur zu verbreiten, auch im Bildungssystem, oder führe das nur zu Zensur und Korruption? Anregende Themen, zu denen es viele Rückfragen aus dem Publikum gab. Daher auch eine anschließende interaktive Fragerunde mit dem Publikum und später sogar die Möglichkeit, sich die Bücher der Autoren signieren zu lassen und mit den Autor:innen ins Gespräch zu kommen.

Rückblickend lässt sich zusammenfassen, dass das Literaturfestival eine echte Bereicherung war. Wir sind froh, dass Frau Seite uns ermöglicht hat dorthin zu gehen. Vielen Dank dafür! Allen anderen wollen wir dringend empfehlen, selbst mal teilzunehmen. Heute fragen wir uns – wo und was ist Afrika in der Literatur, afrikanische Autoren oder Literatur über Afrika? Vielleicht ist auch etwas ganz Anderes, etwas Neues, etwas Eigenes.

Johanna Lattorf
Klasse 10

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