Klasse 8 besteigt erfolgreich Mt. Kenya

Liebe Schulgemeinschaft,

Wir freuen uns, Ihnen einen Einblick in die spannenden Abenteuer der Klasse 8 der Deutschen Schule Nairobi während ihrer atemberaubenden Besteigung des Mount Kenya zu geben. In diesen Tagebucheinträgen teilen die Schülerinnen und Schüler ihre persönlichen Erfahrungen, Herausforderungen und unvergesslichen Momente während ihres fünftägigen Aufstiegs zu einem der faszinierendsten Gipfel Afrikas. Tauchen Sie ein in die Höhen und Tiefen dieser epischen Reise und lassen Sie sich von den Erlebnissen dieser tapferen Bergsteiger inspirieren. Viel Spaß beim Lesen!

Tag 1:

Als erstes wurden unsere großen Rucksäcke in einen Anhänger geladen, dann stiegen die meisten von uns in den großen Bus und ein paar Schüler in einen Matatu-Bus ein. Eigentlich hätte die Busfahrt fünf Stunden lang sein sollen, aber weil wir von der Polizei für eine halbe Stunde angehalten wurden und dann noch mal eine Toilettenpause gemacht haben, war die Busfahrt sechs Stunden lang.

Als wir endlich am Gate von Mount Kenia ankamen, stiegen wir aus und aßen zu Mittag. Zum Mittagessen gab es Hühnchenquiche, verdünnten Orangensaft, Tofusalat, Muffins and kleine Chips Packungen. Nach dem Mittagessen nahmen wir ein Gruppenbild und haben einen Überblick vom Ablauf des restlichen Tages erhalten. Nach der Einführung liefen wir mit einem langsamen Tempo die lange Asphaltstraße hoch. Auf dem Weg zum ersten Camp (old Moses) pausierten wir 3 Mal, weil einer der Schüler sich nicht gut gefühlt hat. Wir erreichten das erste Camp gegen halb sieben. Dort bekamen wir eine zweite Einführung und suchten uns unsere Zelte aus, richteten diese ein und bekamen Abendessen. Zum Abendessen gab es Kürbissuppe, gebratenes Hühnchen mit Pommes und zum Nachtisch gab es Schokomousse.

Nach dem Essen gab es noch ein Briefing wo uns erzählt wurde, wann wir in unsere Zelte gehen und wann wir leise sein müssen. Danach hatten wir noch etwas Freizeit und unsere Klasse hat sich in kleine Gruppen eingeteilt. Ich habe mit einer Freundin den Himmel und die Sterne beobachtet. 

Tag 2:

Am Morgen des 2. Tages der Klassenfahrt auf den Mt. Kenya sind wir um 6 Uhr morgens aufgestanden und kaum einer hatte viel Schlaf. Nachdem wir unsere Rucksäcke gepackt haben, aßen wir ein leckeres Frühstück, welches aus Würstchen, Pancakes, Toast und Wassermelone bestand. Anschließend sind wir losgelaufen, um 8 Kilometer zu wandern. Auf dem Weg zum nächsten Camp haben die Jungs versucht, ein Rohr einer Toilette mit Steinen abzuwerfen, wurden aber vom Lehrer gestoppt.

Wir kamen auch an mehreren Flüssen vorbei. Und hatten kurz vor dem Ende eine Pause mit Saft, frischem Wasser, Brownies, Keksen und Kuchen. Als wir am Camp ankamen, gab es dort einen weiteren Fluss. Zudem gab es kleine Vögel, die eines der Kinder angesprungen sind. Beim Camp ist auch eines der Kinder krank geworden. Zum Mittagessen gab es Hotdogs und Salat. Zwischen dem Mittag- und Abendessen gab es Popcorn. Zum Abendessen gab es Nudeln mit Hühnchen und Fleisch. Und damit endete der 2. erfolgreiche Tag.

Tag 3:

Als die kalte Sonne über dem Tal aufging und das Eis an den Reißverschlüssen unserer Zelte schmolz, wachten wir erschrocken auf und erwarteten ein verlockendes Frühstück, das aus gebackenen Bohnen, Würstchen und dem sogenannten Eierbrot bestand, begleitet von einer herzerwärmenden Tasse Tee. Leider ist einer unserer Kameraden mit dem tapferen Herrn Nyakango abgereist. Dies spornte uns nur dazu an, die Zähne zusammenzubeissen und uns durch den langen und tückischen Aufstieg zu einem schier endlosen weit entfernten Hügel zu kämpfen. Während wir uns abmühten und den Hügel hinaufstolperten, fanden wir in den weisen und engagierten Worten unseres fröhlichen Führers Alex den Willen weiterzumachen.

Nach etwa 45 Minuten Aufstieg erreichten wir schließlich den Hügel und blickten auf das weite Land, den Gipfel in Sichtweite. Am Ende unserer kurzen Pause begannen wir, den Hügel hinabzusteigen, von dem wir gewarnt wurden, dass er vereist sein könnte. Beim Abstieg wurden wir in zwei verschiedene Gruppen aufgeteilt: die Schnellen vorne und die Coolen hinten. Später sahen wir besondere Bäume, deren Wachstum offenbar Hunderte von Jahren dauert. Nach kurzer Zeit erreichten wir schließlich das berühmte Shiptons-Camp, das Tausende Meter über dem Meeresspiegel liegt. Als wir dort ankamen, waren wir erschöpft und schläfrig, sodass die meisten von uns direkt zu unseren Zelten gingen, um uns auszuruhen.

Tag 4:

Am vierten Tag sind die Gipfelstürmer schon um 2 Uhr aufgestanden, um pünktlich auf dem Gipfel anzukommen. Die Gruppe die „ausschlafen“ wollte, hatte ebenfalls keine gute Nacht wegen der Kälte. 15 Schüler aus der Klasse 8 plus ein ehemaliger Schüler (wir hatten einen Schüler dabei, der letztes Jahr von der Schule gegangen ist) haben sich nach einem warmen Porridge auf den Weg zum Gipfel gemacht. Es ging erstmal eine lange Zeit neben einem Bach und auf einem Schotterweg 750 Höhenmeter nach oben.

Vielen war es zu kalt und die Höhe hat die ganze Situation nicht besser gemacht. Nach einer halben Stunde hat uns leider ein Schüler verlassen. Er ist runter und konnte wieder in seinen warmen Schlafsack schlüpfen. Die anderen sind weiter in der Eiseskälte und im hellen Vollmondlicht weitergewandert. Nach ungefähr vier Stunden ging die Sonne in einem rot-orange leuchtendem Wolkenmeer auf. Das gab vielen die Motivation, bis zum Gipfel hochzuklettern, trotz der Kopfschmerzen, Müdigkeit und der Kälte. Als alle dann oben ankamen, haben viele ihre Beschwerden vergessen: Die Aussicht war wunderschön und man war erleichtert, dass man es geschafft hat. Die anderen sind um 7 Uhr aufgestanden und haben die morgendliche Mt. Kenia Routine absolviert: Porterrucksack packen, frühstücken und losgehen.

Der Rückweg war unendlich lang und alle waren erschöpft. Es ging Hügel runter, aber leider auch hoch. Mittag wurde in einem gemütlichen Flusstal gegessen, es gab leckere Hotdogs und Brownies. Anschließend sind wir weiter müde in Richtung Anfangscamp gewandert. Als die fünf anderen die Stimmen von den ersten Schülern gehört haben, sind sie die Straße hinauf gestürmt und alle 20 Schüler, Guides und Lehrer waren erleichtert, dass sie es zum Camp nach den 17 Kilometern endlich geschafft haben. Um 6 Uhr sind alle ins Gemeinschaftszelt gegangen, um zusammen zu essen. Nachdem wir gegessen haben, mussten wir alle ins Zelt, um uns von dem anstrengenden Tag zu erholen.

Tag 5:

Als die Sonne am fünften Tag unserer Reise kam, tat die Erschöpfung es ihr gleich. Die ersten Strahlen der Sonne wärmten uns wie Leuchtfeuer der Hoffnung und gaben uns die Chance, einander zum ersten Mal seit drei Tagen richtig anzuschauen – was nicht gerade gut war, da wir alle absolut schrecklich aussahen. Die Sekunde, in der wir mit einem tückischen „wakey-waykey“ geweckt wurden, schlugen uns die Kälte und Dunkelheit ins Gesicht.

Da wir an diesem Tag nach Hause gehen würden, war unsere Stimmung hoch – genauso hoch, wie wir dank der Höhe von 3050 m waren. Wir badeten einige Minuten in der Sonne, bevor wir uns mit Würstchen, Waffeln und French Toast vollstopften und den Weg nach Hause antraten.

Die Zeit während unserer dreistündigen Wanderung zum Bus verflog genau wie unsere Rucksäcke auf den Boden, als wir endlich das Eingangstor erreichten. In der Gesellschaft von zwei selbst geschriebenen Liedern vergingen die ersten zwei Stunden der Busreise wie im Flug, als wir in Savage ankamen. Dort hatten wir Burger, Getränke und das Gefühl, niemals den zweithöchsten Berg in Afrika erklommen zu haben. Wir wurden jedoch schnell daran erinnert, als wir versuchten, irgendetwas anderes zu tun als zu sitzen. Zwei Stunden später erreichten wir endlich die Schule, wo Leute weinten, sangen und applaudierten. Mit all der Aufregung fragten wir uns: „War es das wert? Auf jeden Fall. Würden wir es noch mal machen?“ Auf keinen Fall.

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